Flaschenwasser – ökologisch und gesundheitlich fragwürdig, unnötig, teuer

Über 3/4 der Flaschen in den USA landen immer noch auf Mülldeponien
Über 3/4 der Flaschen in den USA landen immer noch auf Mülldeponien

Leitungswasser ist das am strengsten und häufigsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland und die Qualität ist im ganzen Land gut bis exzellent. Trotzdem glaubt offenbar ein hoher Prozentsatz der Deutschen, die sonst europaweit beim Essenskauf als echte Pfennigfuchser bekannt sind, mit Flaschenwasser die bessere Wahl zu treffen.

Warum nur?

Leitungswasser ist fast immer genauso sauber wie Mineralwasser, manchmal noch sauberer.

Ein Drittel der Mineralwässer ist verunreinigt. Mit Pflanzenschutzmittel, Süßstoffrückständen und sogenannten endokrinen Disruptoren (Quelle: Ökotest, Stiftung Warentest). Das sind Stoffe, die im menschlichen Körper hormonell wirksam sind und die körpereigenen Hormonkreisläufe durcheinander bringen können. Das kommt zumindest teilweise durch die Lagerung in PET-Flaschen.

PET-Flaschen: Nicht nur ein Müll-Problem

Vom hohen Energieaufwand und den Verbrauch von Erdöl, die bei der Herstellung von PET anfallen, müssen wir gar nicht reden. Und teilweise kommt auch noch ein Einweg-Verpackung dabei heraus! Unmittelbare gesundheitliche Auswirkungen kommen noch von ganz anderer Seite: Die Weichmacher darin stehen schon lange im Verdacht, bei Männern Unfruchtbarkeit zu verursachen und verantwortlich zu sein für die steigende Anzahl von männlichen Tieren (v.a. bei Fischen – eine Menge Plastik landet letztlich im Meer), die schon mit verkümmerten Geschlechtsorganen auf die Welt kommen und sich nicht mehr fortpflanzen können. Gerade angesichts der Überfischung unserer Meere ein alarmierendes Beispiel, wie die Bestände weiter dezimiert werden.

In Spuren können diese endokrinen Disruptoren auch im Leitungswasser vorkommen (z.B. durch die Pille), der Anteil, der aus der PET-Verpackung ins Wasser geht, wäre allerdings leicht vermeidbar.

„Bio-Lebensmittel können wir uns nicht leisten!“ – Sparen Sie doch lieber beim Wasser

Rechenbeispiel bei einer 4köpfigen Familie bei einem Discounter-Wasser (Einwegverpackung, 2l-Flasche für 0,30 €): 2l Wasser pro Person und Tag x 365 Tage im Jahr = € 876 pro Jahr, die sich einsparen lassen.

Gerechnet für ein beliebtes französisches Flaschenwasser sind es sogar an die € 2000,00 Einsparpotenzial – legt man zugrunde, dass man die vierköpfige Familie ein ganzes Jahr lang für weniger als € 10,00 mit sauberem Trinkwasser aus dem Hahn versorgen kann.

Und wer immer noch unsicher ist, kann aus der Differenz auch noch die chemische Analyse seines Haus-Leitungswassers bezahlen:

https://www.wassertest-online.de/wassertest-so-funktionierts.html?gclid=CN6t3Z7n6soCFQeVGwodqb8Npw

Es lohnt sich!

Mineralstoffe – eine Frage der Herkunft, nicht der Verpackung

Der Mineralstoffgehalt in Spitzen-Flaschenwässern ist oft sehr hoch. Das sind aber die wenigsten. Im Gros der Durchschnittsprodukte liegt er nicht unbedingt höher als im Leitungswasser.

Beispiel: Gerade für Frauen spielt der Calcium-Gehalt im Wasser eine wichtige Rolle zur Vorbeugung von Osteoporose. Und der liegt z.B. im Leitungswasser von Berlin zwischen 90 und 130mg/l. Das reicht fast an ein Gerolsteiner Naturell heran und schlägt z.B. Volvic um ein Vielfaches.

Fazit:

  • Wenn schon Flaschenwasser, dann aus Glasflaschen
  • Wer glaubt, sparen zu müssen, indem er beim Discounter Wasser für 30ct pro 2-Liter-Flasche in der Einwegverpackung kauft, der kann auch gleich richtig sparen und Leitungswasser trinken.
  • Umweltschutz ist Gesundheitsschutz – für das hormonelle Gleichgewicht, saubere Meere und unbelastete Lebensmittel