Schöne Haut: Wie ein 17jähriger Pfirsich…
Mit der Sonne steht und fällt alles Leben auf der Erde. Und trotzdem scheiden sich an diesem Thema die Geister. Wir brauchen ihr Licht, damit unsere Haut Vitamin D herstellen kann. Das hellt unsere Stimmung auf, hilft vor Krebs zu schützen und wird gebraucht, damit der Körper Hormone bauen kann – und vieles mehr. Zuviel brutzeln in der Sonne – das ist genauso bekannt, setzt unsere Zellen unter Radikalstress, was Hautkrebs fördern und uns allzu früh alt und faltig aussehen lassen kann. Umgekehrt kann Sonne in Maßen ein wunderbares Mittel gegen Akne sein!
Und immer schön eincremen – oder nicht?
Dass Sonnencreme das UV-Licht abschirmt, ist durchaus ein zweischneidiges Schwert. Sie schützt so bedingt vor freien Radikalen, führt aber auch dazu, dass wir (mit zunehmendem Lichtschutzfaktor) so gut wie kein Vitamin-D mehr bilden können. Mit den meisten handelsüblichen Produkten gönnen wir uns zugleich noch eine Extraportion Aluminium. Das steht im Verdacht, an der Entstehung von Brustkrebs und Alzheimer beteiligt zu sein und bisher hat noch niemand das Gegenteil bewiesen. Was sicher ist: Es bleibt nicht auf der Haut, um beim nächsten Duschen abgewaschen zu werden, sondern zieht mit der Creme in den Körper ein. Seit Antitranspirantien mit Aluminium so beliebt geworden sind, hat sich die Häufigkeit von Brusttumoren verschoben in Richtung des äußeren, oberen Quadranten – also da, wo man gleich nebenan sein Deo aufträgt. Aluminiumionen nutzen den Ferritin-Transporter, der ja eigentlich für Eisen vorgesehen ist und passieren so als „blinder Passagier“ die Blut-Hirn-Schranke (wobei bis zur Entschlüsselung dieses Transportwegs vor wenigen Jahren vehement abgestritten wurde, dass das überhaupt möglich sei). Dass wir gerade bei Alzheimer-Patienten Aluminiumablagerungen im Gehirn finden, ist vielleicht auch kein reiner Zufall…
Die Dosis macht das Gift – auch bei Sonne
Das sind Indizien, keine Beweise. Aber sie reichen mir persönlich aus, um mit der Verwendung von Sonnencreme zumindest vorsichtig zu sein. Ich benutze sie, wenn ich weiß, dass ich den ganzen Tag draußen sein werde, z.B. bei einer Fahrrad- oder Wandertour. Ansonsten gewöhne ich meine Haut im Frühjahr vorsichtig an die Sonne. Sehr schnell baut sich dann die sog. Lichtschwiele auf, die sie etwas unempfindlicher macht.
Und was ist mit Hautkrebs?
Hautkrebs wird gefördert durch freie Radikale. Doch freie Radikale lassen sich auch durch Sonnencreme nicht völlig vermeiden. Die hilft nämlich nur gegen die kurzwelligen UV-Strahlen, nicht gegen die langwelligen Infrarot-Strahlen – und auch die produzieren freie Radikale!
Und wie wird man die wieder los?
Mit Sicherheit ist es keine schlechte Idee, gut mit Antioxidantien versorgt zu sein (messbar mit Raman-Spektroskopie). Antioxidantien machen die freien Radikale unschädlich, bevor sie die Zellen zerstören können. Das heißt nicht, dass man ständig Vitamine in Pillenform einwerfen soll oder Unmengen ACE-Saft trinken. Bei isolierten Vitaminformen gibt es sogar welche, die das Krebsrisiko erhöhen! Sie sind vielleicht gut, um schnell mal leere Speicher aufzufüllen (zumindest für die Vitamine, die speicherbar sind), aber nicht, damit man sich auf Dauer trotz schlechter Ernährung ein gutes Gewissen machen kann. Am besten wirken Vitamine in ihrem natürlichen Verbund mit einem breiten Spektrum an sekundären Pflanzenstoffen, also in Form von Gemüse und Obst, Kräutern und Gewürzen.
Schöne Haut – wenig tun, aber vieles lassen…
Wir wissen mittlerweile sehr genau, wie wir unser antioxidatives Potential erhöhen können: pflanzenbasierte Ernährung. Veggies sind also erstmal klar im Vorteil.
Ein hohes antioxidatives Potential lässt uns auf die Dauer jünger aussehen. Es ist keine Maßnahme, die wir am nächsten Morgen am Gesicht ablesen können, sondern eine, die sich nach Jahren und Jahrzehnten auszahlt.
Dagegen schwächen wir unser antioxidatives Potential durch zuviel Stress, Rauchen, Schlafmangel und Krankheiten und durch Alkohol (dann rauscht es ziemlich schnell in den Keller und wir brauchen 4 Tage gesunder Ernährung, um es wieder aufzubauen).
Dass das funktioniert, zeigte vor ein paar Jahren eindrucksvoll eine Studie an Kasseler Berufsschülern. Eine Gruppe wurde gebeten, nichts an ihrem Lebenswandel zu verändern (was bei manchen auch bedeutete, weiterhin zu Rauchen und hin und wieder dem Flatrate-Trinken zu frönen). Die andere Gruppe bekam eine Gesundheitsberatung mit der Bitte, die Tipps für die Zukunft anzuwenden. Dann wurde das antioxidative Potential gemessen. Diejenigen, die sich auf den Versuch einließen, stellten nicht nur selbst Veränderungen an sich fest, sondern auch ihre Eltern und ihre Lehrer. Selbst bei einer letzten Nachkontrolle 4 Jahre später hatte diese Gruppe noch ein höheres antioxidatives Potential und bessere Blutwerte. Der kleine Versuch konnte also offensichtlich so sehr überzeugen, dass die Probanden freiwillig bei dieser Lebensweise blieben.
Entstandene Schäden an der Haut summieren sich über die Jahre. Oder sie entstehen gar nicht erst. Rückgängig machen lassen sie sich kaum – zumindest nach derzeitigem Erkenntnisstand.
Im Hinblick auf die Hautalterung wäre es natürlich interessant, die beiden Gruppen später noch einmal anzusehen – vielleicht fällt beim zwanzigjährigen Klassentreffen ja ein Unterschied auf?!